
Die LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e.V. hat eine Strategie entwickelt, um Kinderrechte nachhaltig in ihrem Betrieb zu implementieren. Das erste Ziel dieser Strategie ist eine Verankerung des Kinderrechts „Beteiligung“ in alle Formate der LAG. Der erste Schritt dazu ist der Workshop „Machtsensibel Handeln – Hierarchien Verstehen“.
Der Workshop richtete sich an Honorarkräfte aus verschiedenen künstlerischen Disziplinen – darunter Tanz, Musik, Theater und literarisches Schreiben – die im Rahmen der Bildungsangebote der LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e.V. mit Kindern und Jugendlichen tätig sind. Im Mittelpunkt stehen die Analyse und Reflexion von (oftmals unsichtbaren) Machtverhältnissen verschiedener (pädagogischer) Kontexte.
Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung bietet der Workshop den Teilnehmenden Raum für kollegialen Austausch, Reflexion über die eigenen Workshopangebote und die Vernetzung der beteiligten Akteur*innen. Ziel ist es, pädagogisches Handeln im Spannungsfeld von Verantwortung, Gestaltungsspielräumen und Beteiligungsansprüchen zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Der Workshop steht im Einklang mit dem satzungsgemäßen Auftrag der LAG: „die Förderung der Kinder- und Jugendbildung im kulturellen Bereich in Nordrhein-Westfalen“. Unser Handeln orientiert sich an den Prinzipien der Kinderrechte – insbesondere am Recht auf Beteiligung gemäß der UN-Kinderrechtskonvention.
Im Rahmen unserer konzeptionellen Weiterentwicklung verfolgen wir das Ziel, Partizipation als strukturelles Prinzip in allen Bildungsangeboten stärker zu verankern. Wir haben beschlossen, jedes Jahr ein Kinderrecht intensiv in unsere Arbeit zu verankern. Das diesjährige Schwerpunktthema „Partizipation“ rückt dabei die Notwendigkeit in den Fokus, bestehende Machtverhältnisse sichtbar zu machen, kritisch zu hinterfragen und – wo möglich – abzubauen, um eine Grundlage für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in unserer Arbeit zu schaffen.
Die Beteiligung junger Menschen ist kein optionaler Aspekt pädagogischer Praxis, sondern ein zentrales Qualitätsmerkmal. Kinder und Jugendliche haben das Recht, in allen sie betreffenden Angelegenheiten mitzubestimmen. Dies umfasst die Befähigung zur Meinungsbildung, die Förderung von Ausdrucksmöglichkeiten sowie die ernsthafte Berücksichtigung ihrer Perspektiven in Entscheidungsprozessen.
Im pädagogischen Alltag bedarf es hierfür geeigneter Strukturen, etwa in Form von Kinderparlamenten, projektbezogenen Beteiligungsformaten oder kontinuierlichen Feedbacksystemen. Ebenso wichtig ist eine machtsensible Haltung der Fachkräfte, die die strukturellen Machtasymmetrien in pädagogischen Kontexten erkennt und reflektiert.
Mit Formaten wie diesem Workshop leisten wir einen aktiven Beitrag zur fachlichen Qualitätssicherung, zur konzeptionellen Weiterentwicklung und zur Implementierung der Kinderrechte in unserer Bildungsarbeit. Die LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e.V. versteht sich als lernende Organisation, die ihre Prozesse kontinuierlich hinterfragt und an aktuellen gesellschaftlichen, rechtlichen und fachlichen Entwicklungen ausrichtet.
Wir sind überzeugt: Nur durch fundierte Reflexion, kontinuierliche Qualifizierung und den Dialog auf Augenhöhe können nachhaltige Beteiligungsstrukturen entstehen – zum Wohle und zur Stärkung der jungen Menschen, für die wir Verantwortung tragen.
Honorarkräfte, die im Rahmen der Bildungsangebote der LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e.V. mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sind herzlich eingeladen, an einem der kommenden Termine teilzunehmen.
Die nächsten Termine finden statt am 09. Oktober 2025, 21. November 2025 und 18. Dezember 2025 in Bochum Langendreer.
Wir freuen uns über zahlreiche Anmeldungen und das gemeinsame Engagement für eine Kinder- und Jugendbildung, die Beteiligung als Grundhaltung ernst nimmt.
Hier geht’s zur Anmeldung: https://lag-abk.de/fortbildungen/
© Foto: das Bild entstand im Fotografieworkshop unter der Leitung von Hannes Woidich auf dem 3. Seminar der Seminargruppen 2 und 6 im Rahmen der Freiwilligendienste Kultur und Bildung NRW